Wenn wir auch alle keine Unterstützer von Tierquälereien und Ähnlichem sind, haben wir uns dennoch gedacht: "Wenn wir schon mal in Spanien sind, müssen wir auch einen Stierkampf mal gesehen haben!"
Gesagt getan machten wir uns am Mo, 12.3. auf den Weg zur Arena, um Karten für den Stierkampf am nächsten Tag zu besorgen. Wir kauften die Karten und steckten sie - ohne sie nochmals zu kontrollieren - in die Geldtasche.
Am nächsten Tag machten wir uns wie geplant zur Arena und wollten durch die Tore marschieren, als uns der Ticketkontrolleur am Eingang auf das Datum unseres Tickets verwies:

Irgendwie war die Ticketverkäuferin trotz meiner klar und deutlichen Kartenbestellung nicht ganz bei der Sache und hat uns die falschen Karten gegeben! (böse Zungen behaupten, ich hätte mit meinem schon fast perfekten Spanisch etwas durcheinandergebracht ;-)
Einen Tag später war es jedoch soweit und wir durften in die Arena.
Ein Stierkampf besteht in Spanien aus 6 Einzelkämpfen (6 Stiere werden nacheinander getötet), eigentlich ist der Ablauf jedoch immer der gleiche:
1. Stier wird in die Arena gelassen, ist noch fuchsteufelswild und schnell, da er noch unverletzt ist und permanent gereizt wird:
2. Ca. 5 feige Toreros reizen den Stier mit rosa Tüchern, um sich dann immer wieder in ihren Verbau zurückzuziehen, der Stier wird müde gemacht:
3. Ein Reiter mit Lanze kommt in die Arena und versucht, dem Stier das Ding in den Nacken zu rammen, die Nackenmuskulatur wird geschwächt:
4. Die 5 Hilfstoreros versuchen nun, dem schon aus allen Wunden blutenden Stier 6 ca. 1 m lange Speere mit Widerhaken in die gleiche Wunde hinter dem Nacken zu rammen, um die Wunde weiter aufzuweiten:

Stier mit 6 Speeren im Nacken, schon sehr geschwächt:
uns gefällts nicht so wirklich (haben die Tiere lieber am Teller :-) :

5. Der Haupttorero kommt in die Manege und beginnt, ca. 10 min mit seinem roten Tuch um den Stier zu tänzeln - die Leute jubeln, für die Spanier ist es das größte:

6. Nach ca. 10 min Stierfrozzelei nimmt der Torero einen langen Dolch und rammt ihn dem völlig geschwächten Stier in die verwundbare Stelle hinter dem Nacken:
7. Noch ein paar Minuten hetzen des Tieres, bis es schließlich tot umfällt:
8. ... und abtransportiert wird:

Für uns war es ein bisschen komisch, wie sich die Spanier über die quälende Abschlachtung eines Stieres so amüsieren können, gesehn haben wirs nun auch, ein 2.Mal muss es aber nicht mehr sein! Unser Hoffen, dass der Stier einen Torero mal ordentlich auf die Hörner nimmt wurde leider nicht erfüllt, lustig wurde es nur, als der letzte Stier in die Manege stürmte und über die nur ca. 1,5 m hohe Holzverplankung in den Supporterbereich sprang und die Helfer dort ordentlich durch die Gänge jagte! Wie man am Bild sieht, ist es von dort auch auf die Tribüne nicht mehr weit, worauf wir wieder froh über unsere schlechten Karten in der 18.Reihe waren!
Zitat - Andi: "Wenn i 11,50 für so an Bledsinn ausgib, sollte ma des nächste Bier mindestens an 100er wert sein!" *g*
Wer sich für weitere Einzelheiten, Fachbegriffe und den geschichtlichen Hintergrund interessiert - hier ein Link zur Beschreibung auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stierkampf
Außerdem haben wir alle Schlüsselszenen auf Video festgehalten, stehen bisher noch nicht auf YouTube, können wir aber auf Anfrage nachholen!
1 Kommentar:
:-_(
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